Der Gemeinderat Ostrach stimmt dem Bauantrag der vier Hahnennester Landwirte zu
Der geplante Stall für 1000 Milchkühe hat eine weitere Hürde genommen: Der Gemeinderat stimmte am Donnerstag in öffentlicher Sitzung in der Buchbühlhalle mehrheitlich für das Baugesuch der vier Landwirte aus Hahnennest, die dort bereits gemeinsam eine Biogasanlage betreiben. 14 Räte stimmten für das Großprojekt, es gab eine Gegenstimme. Auf Antrag von Jörg Schmitt (SPD) legten die Räte außerdem einstimmig fest, dass die Ergebnisse des Grundwassermonitorings veröffentlicht werden sollen.
Für einen Kuhstall mit mehr als 600 Tierplätzen ist ein Verfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (Bimsch-Verfahren) notwendig. Die Vorgaben, die für solch einen Stall notwendig sind, sind über den Bebauungsplan eingefügt. Die Kühe sollen in einem Melkkarussell gemolken werden. Wirtschaftsdünger und Gülle sollen in der Biogasanlage des Energieparks Hahnennest geleitet werden. Um die Gärreste ausbringen zu dürfen, sind entsprechende Abnahmeverträge erforderlich. Der Stall wäre 305 Meter lang, die Firsthöhe würde knapp 15 Meter betragen. Laut Bürgermeister Christoph Schulz wäre der Stall in Hahnennest derzeit der größte Milchviehstall in Baden-Württemberg.
Diesen Artikel können Sie hier ansehen
Die Hahnennester sind an Fremdbesuchen einiges gewöhnt. Der Energiepark und insbesondere die neue Energiepflanze Silphie locken die Menschen scharenweise in das Dorf, das zur Gemeinde Ostrach gehört. Was aber am vergangenen Mittwoch nahezu einen Schock auslöste, war ein Besucher im Swimmingpool vor dem Haus der Familie Thomas und Beatrix Metzler: ein Biber.
Die Frau des Hauses entdeckte das Tier gegen halb elf Uhr, als dieses sich vergnügt im Wasser tummelte und seine Schwimmkünste unter Beweis stellte. Bald wunderte sich auch der Mann des Hauses über das neue Haustier. Pool und Umgebung sind sicher eingezäunt, woher kommt also dieser ungebetene Gast? Das Rätsel löste sich bald. Bei Hahnennest entspringt nämlich der Tiefenbach, der an Waldbeuren vorbei und dann durch die Hornung schließlich in die Ostrach mündet. Der Biber hat also vermutlich eine Strecke von rund vier Kilometern durch das Naturschutzgebiet Pfrunger-Burgweiler Ried zurückgelegt, um im sauberen und bekömmlichen Hahnennester Wasser eine neue Heimat zu finden.
Diesen Artikel können Sie hier ansehen
Prüfung bestanden: Der Energiepark Hahnennest hat eine Bestätigung für sein Technisches Sicherheits-Management (TSM) erhalten – als bislang zweite Biogasanlage in Deutschland. Jörn-Helge Möller, Geschäftsführer der Landesgruppe Bayern des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) überreichte die Bestätigung an die Hahnennest-Landwirte.
Diesen Artikel können Sie hier ansehen
Als bundesweit zweite Biogasanlage hat der Energiepark Hahnennest die Zertifizierung für Technisches Management erhalten und der Stolz war den Betreibern bei der offiziellen Urkundeübergabe anzumerken. Dass dieser Erfolg sehr hart erarbeitet werden musste, wurde an den Ausführungen von Mitgesellschafter Thomas Metzler deutlich.
Diesen Artikel können Sie hier ansehen