(Abschriften von Zeitungsartikeln der „Bodensee-Rundschau“ von Dienstag, den 7. September 1937 und Mittwoch, den 15. September 1937)
Eine gute Wegstunde von Pfullendorf entfernt liegt nahe der badisch-württembergisch-hohenzollerischen Grenze das heute 60 Einwohner zählende Hahnennest. Schon viele haben auf der Durchreise den reichen Blumenschmuck an den Fenstern der die Straße säumenden Häuser bewundert, und wer die prächtigen Pferde und den schönen Viehbestand, der die weiten um das Dorf ziehenden Felder besichtigt, muss dieses tüchtige Bauernvölkchen nicht wenig beneiden. Sie selbst sind aber auch stolz darauf und fühlen sich umso mehr, als gar ein „König“ unter ihnen wohnt. Die Geschichte dieses Ortes ist schon seit 700 Jahren mit der von Burgweiler, wohin es heute politisch gehört, eng verknüpft. Als im Jahre 1279 Konrad, Edler von Gundelfingen, den ihm eigenen Ort Burgweiler samt umfangreichen Besitzungen in der Umgegend an das Kloster Salem verkaufte, veräußerte er auch einige Grundstücke zu „ Hanonest“. Mit dieser Schreibweise ist zugleich die Erklärung für diesen Ortsnamen gegeben: Hano, ein freier alemannischer Bauer, siedelte erstmals hier, während zur selben Zeit Ohso dem Ort Ochsenbach den Namen gab. Beide Orte haben also mit jenen bekannten Vertretern aus der Tierwelt bezüglich ihrer Namen nichts zu tun. Die letzte noch richtige Schreibweise Hanennest (ohne“ h“), die noch am Wegweiser in Waldbeuren zu finden war, wurde vor einigen Jahren ebenfalls modernisiert und “berichtigt“.
Im Gegensatz zum Ort Burgweiler, der in den letzten 300 Jahren nicht unbedeutend sich vergrößert hat, blieb Hahnennest während dieser Zeit fast unverändert. Aus den 4 Bauernhöfen des Jahres 1593 sind durch Teilung deren 6 geworden, und das Anwesen des Söldners von damals hat im Bahnwärterhäuschen den einzigen Partner gefunden. Die Einwohnerzahl von 1713 mit 45 Untertanen, hat sich bis heute nur um 15 vermehrt. Mit Ausnahme eines Hofes, der dem Kollegialstift Sankt Nikolai zu Überlingen gehörte, waren alle Anwesen im Laufe der Zeit in den Besitz des Klosters Salem gelangt. Der Abt von Salem und der Graf von Heiligenberg, in dessen Grafschaft die salemischen Besitzungen lagen, konnten sich über die Gerichtsbarkeit zu Burgweiler, Ochsenbach, Hahnennest, Freudenberg und Spöck und Mettenbuch nicht einigen, bis die Befugnisse einer jeden Partei 1471 dahin festgelegt wurden, dass der Abt „ innerhalb der Etter“ ( Dorfetter) die niedere Gerichtsbarkeit ausüben darf, außerhalb in Holz und Feld aber hat der Graf zu strafen. An Leib und Leben zu strafen, stand nur dem Grafen zu.
1610 erbauten sich die 4 Mayer oder Bauern eine eigene Kapelle, ein denkbar einfacher und anspruchsloser Riegelbau mit Holztürmchen. Auch die Ausstattung des niederen chorlosen Innenraumes mit dem Barockhalter ist ohne besonderen künstlerischen Wert. Mehr zu tun, war eben den Lehenbauern nicht möglich, mussten sie doch schon zum Bau aus der Kirchenpfleg Burgweiler 100 Gulden aufnehmen und verzinsen, die sie nach 40 Jahren noch nicht abbezahlt hatten. Die Einweihung des Kirchleins nahm der Konstanzer Weihbischof im Jahre 1626 vor, und unterstellte es der Mutter Gottes, dem Erzengel Michael und Johannes, dem Täufer. Im Schwedenkrieg, wo das ganze Dörflein bis auf eine Scheuer abgebrannt sein soll, wurde auch die Kapelle entweiht und erst wieder 1855 eingesegnet. Alle Anwesen waren Leih- oder Schupflehen, das heißt, sie waren auf den Leib des Lehnbauern verliehen, sodass die Herrschaft die Möglichkeit hatte, nach dem Tode des Bauern die Familie zu „schupfen“, fortzuschicken, was sie jedoch selten tat. Beim Austausch des Amtes Burgweiler an Heiligenberg kam auch Hahnennest an die Herrschaft Fürstenberg- Heiligenberg und blieb dort, bis es 1806 badisch wurde. Der Großzehnte von dem Getreide gehörte der Herrschaft, der Kleinzehnte von Erbsen, Bohnen, Heu, Oehmd, Flachs, Hanf, Obst, Kraut und Rüben ging an den Pfarrer zu Burgweiler. Auf die 20 Jauchert große gemeindeeigene Viehweide durfte jeder so viel Vieh austreiben, als er im Winter ohne Kauf von Futter zu halten vermochte. Außerdem besaß die Dorfschaft noch 20 Jaucherten Wald im „Spitz“ und Krautländer an den Dorfwiesen.
Als Beitrag zur Geschichte unserer Erzbischöfe und übrigen Anwesen mögen hier Aufzeichnungen dieser Art folgen:
Als Besitzer dieses früher weitaus größten Hofes wird schon im Jahre 1300 der begüterte Arnoldus von Mettenbuch genannt. In diesem Jahr verkaufte er zusammen mit Arnoldus, genannt der „Schacher“, das Gut im „Rehern Hanennest“ an das Kloster Salem um 10 Pfund Konstanzer Pfennige. Die Gebrüder Swenden von Ostrach und die Gevetternsöhne Johannes der Ältere und der Jüngere von Riedhausen machten im Jahre 1312 ihre Ansprüche auf dieses Gut geltend, wurden jedoch vom Kloster durch ein Verzichtsgeld befriedigt.
Das Anwesen wird in Güterbeschreibungen von 1687 und 1713 folgendermaßen dargestellt:
Ein 6-kähriges Haus mit 1 Stuben, Hausgang, 2 Tennen und 2 Ställen, eine besondere Scheuer mit 1 Stall und 1 Tennen, 2 Speicher, Ofenhaus und Schopf. Beim Haus sind der Kraut- und Grasgarten mit 5 Obstbäumen. Von den 13,5 Mannsmahd Wiesen sind 3 gut, 7 mittel und 3,5 schlecht. Unter 63 Jaucherten Ackerfeld sind nur 7 gut, 26 mittel und 30 schlecht. An Vieh waren vorhanden: 4 Pferde, 2 Ochsen, 5 Kühe, 5 Stück Jungvieh und 2 Schweine.
Zur Bewirtschaftung standen dem Bauer 2 Söhne, 4 Töchter und 2 Knechte zur Verfügung. Bis 1760 hatte sich der Hof auf 90 Jaucherten vergrößert; Holz war dagegen keines dabei und musste von der Herrschaft gegeben werden. Alljährlich mussten auf Martini an die Lehenherrschaft als Lehenkanon abgeliefert werden: 6 Gulden Hauszins, 4 Malter Haber, 5 Malter Beesen, 3 Malter Roggen, 1 Henne, 10 Hühner, 240 Eier (= 2 Biertel) und statt 2 Fahrten für die Herrschaft an den See in Geld 2 Pfund Pfennige.
Die Bauern:
um 1312 Wetzel, des Härtwinges Sohn und der Müllerin Mann
vor 1503 Jakob und Anna Weißhauptin
1593 und 1616 Martinus Held und Apollonia Möhrle
um 1634 Stephanus Held
1641 – 1683 Martinus Held und Maria Hornstein
1663 – 1681 Georg Held der Sohn und Eva Hübschle aus dem Rothenbühl
1681 -1684 Hans Halter und Ursula Spenin . Sie kamen von Judentenberg.
1884 – 1889 Anton Beiel v. Neubrunn und obige Ursula Spenin.
1689 – 1721 Christian Halter der Sohn von Anna Rothmund von Hahnennest
1721 – 1757 Philip Fetscher, hier eingeheiratet mit Eva Halter.
II. Ehe mit Kunigunda Reichle von Ulzhausen.
Nach dem Vornamen diese Lehenbauern ward das Gut „ Lippen“ genannt
1757 – 1797 Jakob Hübschle von Burgweiler und obige Kunigunda Reichle.
2. Frau Anna-Maria Baumann von Neubrunn
1797 – 1854 Philipp Hübschle der Sohn und Genovefa Müller von Straß.
Dieser Ehe entsprossen 17 Kinder.
1854 – 1879 Mattäus Hübschle, der Sohn und Marta Schorer von Zoznegg.
Diese lösten das Gut bei der Herrschaft ab. Ein Teil davon wurde getrennt und das Anwesen König gebildet.
1879 – 1890 Joh. Bapt. Kretzer v. Geitenhof und Martha Hübschle die Tochter.
Sie mussten das Anwesen verkaufen und zogen nach Aulendorf.
1890- 1899 Donat Nusser von Hahnennest und Emilie Roth von Neubrunn
Seit 1900 Adolf Lohr v. Schlegelhof und obige Witwe. Sie hat ihr arbeitsreiches Leben voriges Jahr beendet.
Fortsetzung folgt.
1859 wurden Teile des Hofes „Lippen“ zu einem selbständigen Anwesen weggenommen. Darauf wirtschafteten:
1859 – 1862 Johannes Möhrle von Neubrunn und Elisabetha Hofmann, Schwestertochter des obig. Matth. Hübschle.
1862 – 1914 Wendelin Müller von Weihwang, der verheiratet war mit obiger Elis. Hofmann,
Maria Anna Kohler von Laubbach und Anna Maria Kohler von Burgweiler
1914 – 1920 Ernit Müller der Sohn und Hilda Reisch von Waldbeuren. Er starb den Heldentod im Weltkrieg.
Seit 1920 Josef König von Freudenberg und obige Witwe
Dieses Gut ist stetig gewachsen und umfasst heute einen Grundbesitz von über 90 Morgen.
Das Anwesen Kaltenbach, genannt „Jörgen“
Dieser Hof befand sich seit 1445 in Händen des Pfullendorfer Bürger Jos ( = Jodokus) Gegging, der mehrere Jahre hindurch wegen des Zehnten in Hahnennest mit dem Kloster Salem Streitigkeiten hatte. Sein Sohn Hans Gegging machte den Zwistigkeiten durch Verkauf des Gutes an Salem 1461 ein Ende. Der Kaufpreis betrug 790 rheinische Gulden.
Zum Hof gehörten 1713 ein 4-käriges, mit Stroh gedecktes Haus, 1 Stuben, Hausgang, eine Tennen und 2 Ställe, Scheuer und Ofenhaus nebst Wagenschopf, Baum- und Krautgarten, 11 Mannsmahd Wieswachs und 43 Jauchert Ackerfeld, wovon eine Jauch eigen ist. Ein Wald von 14 Jauchert z. T. unbrauchbarn Holzes ist auch noch beim Gut und liegt im „Spitz“. In den Ställen standen 4 Pferde, 1 Füllen, 2 Ochsen, 4 Kühe, 2 Rinder, 2 Kälber und 2 Schweine. Als Arbeitskräfte hatte der Bauer 2 Söhne, 1 Knecht, 2 Dienstbuben und 2 Mägde. In den Kriegsjahren von 1704 wurde das Anwesen durch die Franzosen verbrannt und später wieder ganz neu aufgebaut, war aber 1713 „noch nicht allerorten ausgemacht“.
Als Abgaben waren zu leisten: 6 Gulden, 8 Kreuzer Hauszins, 2 Malter Roggen, 4 Malter Beesen, 2 ,5 Malter Haber, 1 Henne, 4 Hühner und 120 Eier.
Die Bauern:
1593 Jakob Eck.
vor 1616 bis nach 1622: Galle Hübschle, voher Wirt im Rotenbühl und Katharina Siebenrock. Er stiftete 1622 in der Kapelle ein Gemälde, das sich noch heute dort befindet und die Kreuzabnahme Christi darstellt. Die Widmung lautet: „Gott zue Lob und ehr und seiner werden muetter Mariae hatt galli hübschli und sein Ehällst diese Dafel maalen laaten. Anno 1622“.
Nach 1622 bis um 1634 Christian Hübschle der Sohn und Ursula Eckerin. Sie zogen auf den Rothenbühl.
1636 – 1678 Michael Held und Barbara Haggenbacherin
1678 – 1707 Sebstian Krug und Ursula Ludwiggin
1707 – 1759 Stephanus Krug , der Sohn und die Frauen Kath. Sattler, Regina Müller und Maria Arnold
1759 – 1790 Joh. Georg König von Dichtenhausen und obige Witwe Maria Arnold; in 2. Ehe Victoria Arnold von Laubbach: ----------- Maria Anna Dietrich von Burgweiler. Von Joh. Georg der Hausname „Jörgen“ .
1790 – 1836 Johann König, der Sohn von Viktoria Hübschle von Hahnennest
1836 – 1872 Joh. Martin König, der Sohn und Agnes Lutz von Krumbach
1872 – 1874 Anton König, der Sohn und Genovefa Jäger von Linz
Sie zogen 1874 nach Reute bei Linz. Sein Bruder übernahm den Hof.
1871 – 1911 Johann König, der Bruder und Agnes Schwelling von Hahnennest. Sie waren von 1869 bis 1874 in Krumbach.
1914 – 1921 Karl König der Sohn und Emma Allgaier von Mettenbuch. Er fiel im Weltkrieg
Seit 1921 Otto Kaltenbach von Kleinstadelhofen und obige Witwe
In Folge Heirat wurde aus einem Teil des Hofes das Anwesen Rauch gebildet.
Das Anwesen Muffler-Metzler, genannt „ Ammans“
Schon sehr früh war dieser Hof durch Stiftung an das Kollegialstift St. Nikolai zu Überlingen gekommen. In dem 4-kärigen Haus befand sich 1713 eine Stube, Hausgang, 1 Tennen und 1 Stall. In der besonderen Scheuer war ein Stall und eine Tennen und ein Wagenschopf, dabei ein Speicher und ein Ofenhaus, nebst Baum- und Krautgarten. Ackerfeld gehörten 41 Jauchert dazu, Wiesen waren es 10 Mannsmahd und Wald 10 Jauchert. Außerdem bewirtschaftete dieser Lehenbauer noch 4 Jauchert Ackerfeld des Kirchenpatrons zu Burgweiler und 3 Jauchert von der Kirchenpflege zu Denkingen. An Vieh waren vorhanden 4 Pferde, 2 Ochsen , 5 Kühe, 3 Stück Jungvieh und 2 Schweine. Neben seinen 2 Söhnen und 3 Töchtern hielt der Bauer noch 2 Knechte und 1 Magd. Der Hauszins mit 56 Kreuzern war sehr niedrig, dagegen der Getreidekanon höher als bei den andern und betrug 3 Malter Roggen, 2 Malter Beesen und 2 Malter Haber, 1 Henne und 7 Hühner sowie 120 Eier.
Die Bauern:
vor 1593 – nach 1616: Matheis Eckart und seine drei Frauen Agatha Held, Ursula Schwegler und Magd. Galler.
Nach 1616 Jakob Vogelsang.
Bis 1643 Johannes Eckart und Walburga Mutschellerin
1643 - 1668 Martin Weltin und obige Waldburga Mutschellerin
1668 – 1700 Johannes Schwelling von Brunnhausen und Margaretha Weltin, die Tochter des Vorgängers. In 2. Ehe Agatha Lattner von Dichtenhausen. Er war lange Schultheiß und Amman.
1700- 1717 Adam Rothmund von Burgweiler und die Witwe des Vorgängers, Agatha Lattner
1717 -1747 Kaspar Hübschle von Ulzhausen und Agatha Lattner. 2. Ehe mit Elis. Bollerin von Pfrungen.
1747 – 1788 Matthäus Reichle von Sauldorf und obige Witwe. Versah ebenfalls das Ammanamt.
1788 – 1800 Josef Reichle der Sohn und Maria Anna Hübschle. Auch er war Amman, daher der Hausname.
1800 – 1818 Johannes Keller von Obersiggingen verh. mit der Witwe Maria Anna Hübschle, dann mit Franziska Baumann von Neubrunn.
Keller verkaufte 1818 seinen Hof um 4078 Gulden, nachdem er schon 1816 den Rothenbühl erworben hatte.
1818 – 1864 Donat Nusser von Ratzenreute und Rosalia Krug von Hoßkirch
1864 – 1903 Mathäus Nusser sen. und Karolina Arnold von Ostrach
1903 – 1931 Mathäus Muffler jr . und Maria Metzler von Burgweiler. Seit 1931 Otto Metzler vom Haslacher Hof und Maria Riegger.
Herr Muffler und seine Gemahlin haben den Hof an Verwandte übergeben und verbringen ihren Lebensabend im Speicher, der zum Hof gehört, zeigen aber für alle Arbeiten auf dem schönen Gut lebhaftes Interesse.
(Schluss folgt.)
Das Anwesen Gern, genannt „Moritzen“
Besitzer dieses „halben“ Bauerngutes war das Reichsstift Buchau am Federsee. Sehr wahrscheinlich gehörte es vorher einer Bürgersfamilie der Umgegend und wurde einer in das Kloster eintretenden Tochter als Mitgift mitgegeben. Das Kloster Buchau übergab das Gütlein als Freilehen an Junker Ortolf Schorpen vom Freudenberg. Nach dessen Tod behielt die Witwe Klara, genannt die Pfistertüblin, das Anwesen noch als Leibgeding, bis es nach ihrem Ableben wieder an ihres Mannes Brüder Zehent und Cunrad Schorpen zum Freudenberg zurückfiel. Letzterer veräußerte 1454 sein Haus zum Freudenberg samt dem ihm untertänigen Dorf Ochsenbach und obiges Gut in Hahnennest um 3000 Pfund Heller an Salem.
1713 war es ein 6-käriges, mit Stroh gedecktes Haus, das in den Kriegszeiten von 1704 abbrannte und 1713 neu aufgebaut wurde.
Darin befand sich 1 Stube, Hausgang, 1 Tennen, 2 Ställe und ein Wagenschopf. Dazu gehörten ein Baum- und ein Krautgärtle, 10 Mannsmahd Wieswachs, 28,5 Jauchert Ackerfeld und 12 Jaucherten Wald. Dieser Wald ist aber kein Teil des buchauischen Lehens, sondern wurde von der Kirchengemeinde Burgweiler gekauft und in dieses Lehen gelegt. An Vieh hatte dieser „halbe Bauer“ 4 Ochsen, 4 Kühe, 3 Stück Jungvieh u. 2 Schweine. Nebst Frau und 2 Töchtern standen dem Bauer noch 2 Knechte und 1 Magd zur Seite. Der Herrschaft waren zu zahlen: 6 Gulden Hauszins, 1 Malter Beese, 2 Malter Roggen, 2 Malter Haber, 1 Henne , 4 Hühner und 60 Eier.
Die Bauern:
1455 wird als Lehenträger des Klosters Salem von der Aebtissin Margreth zu Buchau Wolf von Höggelbach zu Dachenberg belehnt, nach seinem Tode i. J.
1495 wurde durch dieselbe Äbtissin Bernhard von Bürren (Beuren) Lehnträger auf diesem Gut.
um 1550 Ulrich Zembrod und Verena Wicker.
um 1580 Hans Zembrod, starb 1614 als Pfründner im Spital Pfullendorf
um 1593 – 1636 Christian Zembrod
1636 – 1653 Vitus Hornstein und seine Frauen Maria Langenbergerin von Mettenbuch und Ursula Held von Hahnennest. Er war vorher in Mettenbuch.
1653 – 1666 Jakob Strobel u. Ursula Held, Wtwe
1666 – 1691 Georg Veltin sen. und Agatha Hornstein, des Vorgängers Tochter. Eine von ihm gestiftete Potivtafel … im … Kapellchen zeigt einen Ritter mit Pferd, der am Himmel die Erscheinung des Erzengels Michael (Kapellenpatrons) und des Ritters Georg (Namenspatrons) wahrnimmt, dabei die Worte: „ Gott zu Lob und dem H. Michael und Ritter S. Georgen zu Ehren habe ich Georg Veltin von Hannen Nest dise Tafel hierher Verlobt und versprochen Anno 1684“.
1691 - 1705 Georg Veltin jun. und Katharina Krugin von Hahnennest.
1705 - 1749 Lorenz Schwelling von Hahnennest und die Frauen Maria Langenbergerin von Mettenbuch, Magd. Halterin von Hahnennest.
1749 - 1796 Moritz Schwelling der Sohn und Maria Anna Böllin von Wangen. Nach ihm der Hausname „Moritzen“ .
1796 – 1842 Benedikt Schwelling und seine Ehefrau Elis. Kollöffel von Mettenbuch und Maria Anna Dietrich von Burgweiler.
1842 – 1855 Johannes Schwelling und Anna Maria Nusser von Sylvenstal, dann Maria Anna Hornstein von Denkingen.
1855 – 1872 Wendelin Rimuele von Krenried und obige Witwe
1872 - 1902 Franz Josef Katzenmayer von Milpishaus und Maria Schwelling, des Vorgängers Tochter; in 2. Ehe mit Maria Müller von Pfullendorf.
Seit 1902 Paul Gern, der zuvor auf dem Söldnergütlein gewesen und nun das Wagnerhandwerk von dort auf das neu erworbene Anwesen übernahm.
Das Anwesen Gaupp, das Söldnergütle, genannt „Wagners“
Diese Gütchen wurde von der Herrschaft einst als Wohnsitz für deren Jäger oder Bannwart (Forstwart) erbaut, es war also ein Bannlehen und zur besseren Lebenshaltung des Bannwarts mit 3 Jaucherten Ackerfeld und 2 Mannsmahd Wiesen ausgestattet. Daneben besaß derselbe noch etwas Eigenfeld, oder Pachtfelder aus der Kirchenpflege Burgweiler. Schon für 1593 ist ein Bannwart auf diesem Anwesen nachweisbar. Später waren es oft Handwerker. In dem 4-kärigen Häuschen waren 1713 eine Stube, Hausgang, eine Tennen und ein Stall, dabei Baum- und Krautgarten mit einem Immenstand. Der Lehenkanon bestand aus 1 Gulden, 42 Kreuzer, 6 Heller Hauszins, vier Biertel Beesen, 4 Biertel Haber, 2 Hühner und 30 Eiern. 2 Rinder, 2 Kühe und ein Schwein bildeten das lebende Inventar diese „Biertelbauern“, der zugleich noch den Mesnerdienst in der Kapelle zu versehen hatte.
Die Bewohner dieses Gütchens:
1593 Hans Groß, Bannwart und Söldner
Nach 1593 Mathias Kern und Agatha Rothmund, Bannwart
Um 1634 Georg Kern, der junge Bannwart und Magdalena, seine Frau
Bis 1676 Mathias Kern, der Sohn und Magd. Betzin
1677 - 1680 Blasius Kern , der Sohn und seine Frauen Christina Hasenfuß und Eva Restle
Er war auch Bannwart.
1680 - 1705 Johannes Seyfried, Sattler und obige Eva Restle, Seyfried kam von Tafertsweiler; seine Nachfahren gelangten über Spöck nach Burgweiler, wo sie noch jetzt existieren.
1705 - 1751 Sebastian Seyfried, der Sohn mit den Frauen Anna Maria Halterin von Hahnennest und Maria Hornstein von Burgweiler. Er war Sattler.
1751 - 1753 Felix Seyfried des Sohn und Sattler seines Zeichens mit Waldburga Meschenmoser von Kalkreute
1754 - 1764 Ignatius Hug von Neudingen, Jäger und Maria Agatha Hornstein von Burgweiler Dieses Geschlecht Hug, das auch in Ochsenbach ansässig war, ist auch heute noch im Forstfach tätig.
1764 - 1770 Fidelis Keller und A. Maria Lattnerin von Hahnennest . In 2. Ehe mit Regina Hornstein von Illwangen
1770 - 1810 Christian Strobel Wagner von Jettkofen und obige Witwe, in 2. Ehe mit Waldburga Braun von Wangen
1810 - 1865 Mathias Hegner von Denkingen, Wagner und Maria Agatha Strobel des Vorgängers Tochter
1865 - 1902 Karl Gern von Benzingen, Wagner und Johanna Fenneisen von Weildorf. Er verkaufte an eine Familie Hildebrand, die von
1902 - 1912 das Anwesen inne hatte, dann aber sich nicht mehr länger halten konnte und an den jetzigen Besitzer
Seit 1912 Stefan Gaupp weiterverkaufte.